Die Browelsmühle
Der Wiedererbauer der Browelsmühle, Christian Gerhartz, vererbte die Mühle seinem Sohn Nikolaus, der 1870 nach Greimersburg zog.
Das Anwesen erwarb Johann Berenz von der Josefsmühle.
Ihm folgte Nikolaus Krämer aus Büchel der 1913 die Tochter von Johann Berenz heiratete.
Dieser verkaufte die Mühle an die Witwe Johann Gerhartz von der Ostermühle.
Besitzer wurden zwei Söhne aus dem Hause Johann und Aloys Gerhartz. Frau Gerhartz, geb. Göbel, Ehefrau des Johann Gerhartz, wohnte seit 1934 dort. Johann Gerhartz war im Krieg und ist in diesem auch gefallen.
In der Browelsmühle wurde 1945 ein großer Einbruch verübt.
Die Bande, man sagt sie sei aus Illerich gewesen, erbeutete wertvolle Gegenstände.
Im Jahre 1949 wurde die Browelsmühle dann verkauft.
Im selben Jahr zog Aloys Gerhartz nach Greimersburg, wo er in einem neuen Anwesen noch einige Zeit seinem Müllerberuf nachging, bis auch er, bedingt durch den technischen Fortschritt, seine geliebte Mühle aufgeben mußte.
Die Browelsmühle kaufte 1949 eine Familie Wasser, die dann einige Jahre dort verbrachte.
Nach deren Wegzug übernahm sie ein Herr namens Sechzig.
In seinem Anwesen fand die obdachlose Familie Knodeck dann ein neues zu Hause,welches sie dann in den 60er Jahren wieder verließen.
Jetzt erwarb die vom Verfall bedrohte Browelsmühle eine Frau Carla Wiedekind.
Nach dem Wiederaufbau der Mühle betreute Sie dort 17 Waisenkinder und gab ihnen somit eine neue Heimstätte.
Der nächste Besitzer war Herr Arno Klees aus Duisburg, dem im Jahre 1990 die Familie Schmitz aus Köln folgte und bis 1994 dort wohnte.
Nun kaufte sie ein Baron Kurt von Hammerstein, der von der Burg Hammerstein bei Remagen stammt, um sie nach nach nur einem Jahr wieder zu verlassen.
1995-96 kaufte sie wieder ein Greimersburger, die Frau Karin Stadtfeld, die bis zum Wiederverkauf dort ein Wanderlokal betrieb.
Die Büchelermühle
Im Lagenbuch der Pfarrei Büchel ( Seite 147/48 ) befindet sich ein Verzeichnis der Benefizialgüter der Frühmesserei Georgweiler ( Dorfteil von Büchel ) vom 15 Juli 1785,in dem die Sendschöffen Mathes und Johann Schaden aus Alflen und Andreas Jost aus Gevenich nach gegebenem Handeid auf Aneisung der bischöflichen Generalvikariates die Güter der Frühmesse eingeben und niedergeschrieben haben.
Es ist eigens in diesem Schreiben vermerkt, daß die Sendschöffen dieses besehen hätten.
Unter Nr. 17 dieses Verzeichnisses heißt es :
" Eine Wies, welche der Gemeinde-Müller benutzet und ohne die Wies er kein Vieh halten kann, einen Wagen Heu."
Mit diesem Gemeinde-Müller, der die Merlwies von der Vicarie Georgweiler gepachtet hatte, ist wohl der damalige Inhaber der Büchelermühle in der Endert gemeint.
Die Büchelermühle soll nach der Erzählung um das Jahr 1820 durch ein Brand bis auf die Mauern zerstört worden sein.
1840 wurde diese Ruine angekauft und wieder aufgebaut von Mathias Gerhartz, dessen Bruder Christian gleichzeitig die Browelsmühle wieder aufbaute.
Die Büchelermühle erbte dann der Sohn des Besitzers, der ebenfalls Christian hieß.
Er war verheiratet mit Eva Weber aus Greimersburg. Von den vier Söhnen erbte Mattes die Mühle, der sich 1888 mit Anna Maria Berenz von der ostersmühle verheiratete, während sich der Sohn Peter ( Müllerpitter ) in Georgweiler als Ackerer niederließ und der Sohn Christian dort eine Schuhmacherei mit einem Kramladen eröffnete.
Vom Mattes, den man allgemein " Hupp Mattes " nannte, sagt man das er Hexenähnliche Eigenschaften besessen hätte.
So verschwand auf unverständlicher Weise aus der Krippe des Pferdestalles der Browelsmühle das Futter. In der Meinung, daß der " Hupp Mattes " mit seiner Hexerei dahinter stecken würde, schlug man mit Stöcken auf die Krippe ein, um damit symbolisch den Mattes zu treffen und siehe da, am anderen Morgen lief der Mattes mit verbundenem Kopf umher. Dies war gewiß ein sicherer Beweis für seine Hexerei.
Einst kam der Besitzer der Browelsmühle morgens in den Stall und mußte voller Entsetzen feststellen, daß die Schwanzhaare seines Pferdes geflochten waren. Als dann der herbei gerufene " Hupp Mattes " einige unverständliche Worte vor sich hin sprach, wurde das Pferd wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt.
Was nun von diesen Geschichten der Wahrheit entspricht, sei einmal dahingestellt.
Seit 1942 waren Inhaber der Büchelermühle der jüngste Sohn des Mattes, Aloys mit seiner Schwester Eva.
1946 wurde ein Einbruch in die Büchelermühle verübt und dabei ein Schwein, ein Schaf, fünf Gänse, Kaninchen und Hühner gestohlen.
1947 beschlagnahmte ein falscher Kriminalbeamter in der Mühle allerlei Waren, die er "mitgehen ließ ".
Einige Jahre nach dem Tode von Eva- und Aloys Gerhartz erwarb Willi Felser das Anwesen. Er restaurierte das Gebäude vollständig,auch den alten Mahlstuhl und das Wasserrad, um dort seine Wochenenden zu verbringen.
Seit Willi Felser verstorben ist, wird die Mühle von einem ehemaliegen Jagdpächter der Bücheler-Jagd genutzt.
Das Thermeskreuz
Ein Wanderer, der von Greimersburg nach Büchel die Endert überquerte, fragte sich, was das verwitterte Holzkreuz dort oben bedeutet.
Ich ließ mir erzählen :
Vor vielen Jahren arbeitete auf der Büchelermühle ein Knecht Thermes, der vom Hunsrück stammte. Er war ein sehr fleißiger Mensch, der auf das Wohl seines Brotgebers bedacht war.
Dieser Thermes war eines Tages nach Cochem in die Waage, das heutige Rathaus, geschickt worden. dorthin kamen nämlich die Bewohner der Moseldörfer, um Mehl zu kaufen, was meistens am Samstag geschah. Jeder Endertmüller hatte seine feste Kundschaft zu beliefern. Es waren damals noch, wie man zu sagen pflegte, goldene Zeiten für die Müller. Sie kauften das Korn bei den Bauern der Höhendörfer. Ein anderes Absatzgebiet gab es für die Bauern damals noch nicht. Die Müller waren sich ziemlich einig und machten den Preis für das Getreide nach ihrem Gutdünken.
So geschah es, daß der Thermes von der Büchelermühle mehr Geld für das Korn gab und trotzdem das Mehl in Cochem an die Moselaner billiger verkaufte, was zur Folge hatte, daß er dem einen oder anderen Müller die Kunden wegnahm, wobei er sich seinem Brotherrn beliebt, sich jedoch bei seinen Nachbarmüllern um so verhaßter machte.
An diesem Samstag des Jahres 1826 war der Thermes wieder einmal auf dem Weg nach Cochem. Auch die von der Reichertmühle waren dorthin.
Diesmal hatte der Thermes dem besten Kunden des Reichertmüllers das Mehl billiger angeboten, was die Feindschaft noch vermehrte.
Als es Nacht wurde und der Knecht mit seinem Esel von Cochem noch nicht zurück war, da dünkte dem Bücheler-Müller nichts Gutes. Er nahm seine Laterne vom Haken und ging dem Knecht entgegen. Es war nämlich nicht die Gewohnheit des Thermes, sich an den Trinkgelagen der Endertmüller zu beteiligen, da er wußte, wie verhaßt er bei ihnen war.
Als der alte Müller an den Merdelbach kam, worüber der Weg führte, stand sein Esel da am Wasser mit leeren Säcken auf dem Rücken und ein " Bummes " Wein für seinen Herren.
Der arme Knecht lag tot in der Schlucht unter dem Weg mit eingeschlagenem Schädel.
Die Franzosenmühle
( ehemals Reichertsmühle )
In der Reichertsmühle saß am Abend des 9. Novembers 1813 die Müllerwitwe mit ihren drei Söhnen beim Nachtmahl, als der Lux plötzlich gewaltig bellte und an der Kette zerrte. Worauf die junge Mutter, zu dem Ältesten, dem Hannes, sagte :
" Guck mal nach, ob sich der Esel wieder losgemacht hat."
Als der Hannes die Haustüre öffnete, stand auf der Schwelle ein fremder französischer Soldat in abgerissener Montur.
Ein kurzer Säbel und eine Lanze, ( die heute im Cochemer Heimatmuseum aufbewahrt wird ) bildet seine einzige Habseligkeit.
Der Soldat war völlig erschöpft, sodaß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er bat um ein Stückchen Pain ( Brot ) , was man ihm auch gab. Die Müllerin schenkte im ein Pötzchen Kaffee ein und lud ihn ein, am Tische Platz zu nehmen.
Aus der anschließenden Unterhaltung entnahm die junge Witwe, daß der Franzose unverheiratet und in der Nähe der luxemburgischen Grenze beheimatet war.
Am anderen Tage machte der Soldat keine Anstalten zum Weitergehen. Jedenfalls hatte ihm die Müllerin, die noch ein sehr schönes Weib war, so gut gefallen, daß er das Fortgehen ganz und gar vergaß.
Nach kurzer Zeit wurde die Müllerin die angetraute Ehefrau des Monsieur de Motier und beide lebten anfangs recht glücklich. Das aber gönnten die Nachbarn dem hergelaufenen Fremden wahrscheinlich nicht, der, wie sich später herausstellte, sehr jähzornig und streitsüchtig war. Folglich kam es bald zwischen den heranwachsenden Söhnen und ihrem Stiefvater zu Streitgkeiten, wobei der Franzose meistens den Kürzeren zog.
Da dieser auch bei der Nachbarschaft nicht beliebt war, steckte er im Jahre 1828 die ehemalige Reichertsmühle, jetzt " Franzosenmühle " geheißen, in Brand und floh vor den Nachstellungen der Gendarmen in seine alte Heimat.
Die Franzus-Mareijert
Die Reicherts Ev hatte mit dem Franzosen de Metier eine Tochter, die man weit und breit die " Franzuse-Mareijerd " ( Maria gertrud ) nannte.
Diese " Franzuse-Mareijerd " war in ihrer Jugend ein robustes Weib.
Ihr Mann stammte aus Aldegund an der Mosel und hieß Schommers.
Im gegensatz zu der " Mareijed " war er ein ruhiger Mensch, der manche Tracht Brügel von seiner Frau einstecken mußte. Als er einmal nach Aldegund gefahren war, wo er noch etwas Weinberg besaß, um Wein zu holen, kam er glücklich mit seiner kostbaren Fracht in die Nähe der Mühle.
Dort löste sich dann plötzlich das Faß von dem karren und kullerte den Steilhang hinunter, um an der Brückenmauer zu zerschellen. Da hat die " Franzuse-Mareijert " ihren Hannes so gebläut, daß er sich acht Tage nicht mehr vor die Mühle wagen konnte.
Böse Zungen behaupten, der Hannes sei von diesem Tage an krank gewesen und dann auch bald gestorben.
Nun kamen schlimme Zeiten für die Witwe und ihre sechs Kinder. Nachher hatte die Tochter, die " Kruses Kath " sie nach Büchel herauf geholt, wo sie auch verstarb. Sie hatte Recht, als sie sagte :
" Einen alten Baum sollte man nicht mehr fortsetzen."
Nachkommen von der " Franzuse-Mareijerd " leben heute noch in Pommern ( Mosel ) , Faid und Büchel.
Gesindel in der Franzosenmühle
Man hatte gleich den Schwarzen Martin und das Tummese Fränzchen in Verdacht, die schlimme Bluttat am Thermes begangen zu haben, beide hielten sich viel in der Reichertsmühle auf, wo sich damals alles Gesindel traf. Die Gendarmarie war des öftern in der Nacht dort, konnten die Gauner aber nicht fassen.
Wie man sagte, wagten sich die Gendarmen auch nicht an die Bande heranzugehen, denn kamem sie zu der unteren Mühlentür herein, so verschwanden die Gauner durch die obere Tür oder die Radstube unter Mitnahme des Goldes und des Silbers, das von eingeschmolzenen Monstranzen und Kelchen stammte.
Augenzeugen haben gesehen, daß die gauner, wenn die Gendarmen kamen, ganze Steintöpfe und Bienenkörbe mit Honig in die Radstuben warfen. Da wagten die Gendarmen sich auch nicht mehr hin, denn es war ja immerhin eine Gefahr, sich mit der Bande anzulegen.
Die Seele der Räuberbande war unbestritten das Tummese Fränzchen, der alle Diebesgelegenheiten aufspürte und ausspähte.
Das Herzstück der Bande waren jedoch der Schwarze Martin und der Lumpen-Hannes.
Das war damals ein lustiges Leben in der Reichertsmühle.
Die Bauern aus der Umgebung mußten das Geräucherte dorthin liefern, denn wehe dem, der es sich mit der Bande verdarb.
Die Ostersmühle
Die Ostersmühle war eine Doppelmühle, wobei der obere Teil von Peter Berenz betrieben wurde.
Die untere Mühle bewirtschaftete Johann Gerhartz, der 1918 mit 49 Jahren allzu früh verstarb. Seine Witwe führte nun mit ihren drei Söhnen Jakob, Aloys und Johann den Mahlbetrieb weiter. Im Jahre 1921 verkaufte sie dann ihr Anwesen an Nikolaus Kremer ( Bromwels Klos oder Schäwes Kläs ) und zog mit ihren Kindern in die Browelsmühle dann.
Nikolaus Kremer, der jetzt Besitzer des unteren Teils der Ostersmühle war, erwarb nach einiger Zeit die zwischen Masburg und Urmersbach liegende Schnellsmühle und zog als bald dorthin.
Nun erwarb der obengenannte Peter Berenz auch den unteren Teil der Mühle und war als dann der alleinige Besitzer des gesamten Anwesens der Ostersmühle.
Wärend des 2. Weltkrieges traff es ihn gar schwer. Er wurde durch einen Tritt seines Arbeitspferdes so unglücklich getroffen,daß er an den schweren Verletzungen dann verstarb.
Sein ältester Sohn martin führte dann den Mahlbetrieb einge Zeit weiter dann zog es ihn nach Greimersburg.
Nun übernahm dessen Bruder Konrad die Ostersmühle, die er noch einige Jahre dann bewirtschaftete.
Er verkaufte den unteren Teil der Mühle an Herrn Marzhan, der auch die Maxmehrermühle erworben hatte und ein Herr Brebek wurde Besitzer der oberen Mühle.
Mit dem Verkauf des Gesamtanwesens fand auch hier der Mahlbetrieb sein auch so bitteres Ende.
Marzhan, der sein Gebäude vollständig umgebaut hatte, verkaufte es nach einiger Zeit an eine Familie Lutz, die dann längere Zeit dort wohnte.
Zwischenzeitlich erwarb Marzhan auch den oberen Teil der Mühle, wo er nach einer totalen Renovierung, meist die Wochenenden verbrachte.
Bedingt durch die schwere Erkrankung von Frau Lutz, wurde der Besitz der Familie Lutz an einen Herrn Lay aus Köln verkauft.
Auch der Herr Marzhan trennte sich dann nach einigen Jahren von seinem Besitz, welcher dann ein aus Westfalen kommender Herr Dr. Fischer erwarb.
Die jetzigen Besitzer sind seit 1981 die Familien Geißler und Jurk, aus Köln.